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lunedì 23 marzo 2009

REVIEW ON 'METAL-INSIDE.DE' (Germany)

ZIPPO - The Road To Knowledge

Italienische Rockbands sind ja eher für eingängigen und cleanen, im schlimmsten Fall auch melodramatischen Mainstream-Sound bekannt. Die 2004 gegründeten ZIPPO widerlegen dieses Klischee mit ihrem neuen und zweiten Album jedoch gründlich. Diese Scheibe ist nämlich ein ordentlicher Brocken. Metal trifft auf Rock und Stoner, dazu gesellt sich ein starker psychedelischer Einschlag. Hauptsächlich wird düster und schwer groovend gerockt, zwischendurch gibt es aber auch wilde Ausbrüche, melodische und ruhige Parts sowie trippige Instrumental-Passagen. Die Instrumentierung ist stellenweise ebenfalls unkonventionell, so werden u. a. auch Akustik-Gitarren, Hammond-Orgel und Banjo eingesetzt. Dazu bedienen die Vocals die gesamt Bandbreite von geflüstert über monoton meditativ bis geschrien. Nach ein paar Songs schließlich bekommt man den Eindruck, dass die Jungs entweder komplett wahnsinnig sind oder – was wohl wahrscheinlicher ist – jede Menge Drogen mit im Spiel waren. Spätestens bei den repetetiven Meditationsgesängen in „Lizards Can’t Be Wrong“ fragt man sich, welche Tripps die Jungs bei den Aufnahmen geschmissen haben. Dafür spricht auch, dass es sich bei „The Road To Knowledge“ um ein Konzeptalbum handelt, dessen Texte auf dem umstrittenen Buch „Die Lehren des Don Juan“ von Carlos Castaneda basieren, in welchem der Autor über seine Drogenexperimente bei den Yaqui-Indianern in Mexiko schreibt. Was man der Band in jedem Fall zugute halten muss: Sie spielt ihre Musik von vorne bis hinten mit einer Energie und Intensität, dass man unweigerlich in ihren Bann gezogen wird, und an jeder Ecke lauern Killer-Riffs, die alles wegbraten. Dazu ist die Produktion an genau den richtigen Stellen brachial und lässt an anderen wieder genügend Raum, um schönste Wüstenwind-Atmosphäre entstehen zu lassen. Trotzdem wird es irgendwann zu viel des Guten. Sollte man beim Hören gerade zufällig unter Drogeneinfluss stehen, werden die psychedelischen Lärm-Gewitter vermutlich eine Offenbarung sein, aber nüchtern ist das auf Dauer einfach zu heftig. Fans von Bands wie ORANGE GOBLIN oder den QUEENS OF THE STONE AGE sollten sich das Werk trotzdem mal zu Gemüte führen.

(jan)
www.metal-inside.de

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