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lunedì 16 marzo 2009

REVIEW ON 'BURNYOUREARS.DE' (Germany)

ZIPPO - The Road To Knowledge

8/10

Und wieder mal ein Konzeptalbum. Heute „The Road To Knowledge" der Italiener ZIPPO. Bei der Konzeption der dreizehn Songs (zehn sogenannte „Main Chapters" und drei „Interludes") ließ sich die bärtige Bande von dem immer noch relativ umstrittenen Buch „Die Lehren des Don Juan" des Anthropologen Carlos Castanedas inspirieren. In dem Werk lässt sich der Erzähler auf die Kultur der in Mexiko beheimateten Yaqui-Indianer ein, und erlebt dort die „nicht-alltägliche Wirklichkeit". Das hierbei natürlich auch der Gebrauch von halluzinogenen Substanzen eine gewichtige Rolle spielt, dürfte vorrangig der Grund für die wissenschaftlichen Kontroversen sein, die das Buch zur Zeit der Veröffentlichung im Jahre 1968 auslöste.
Und auch ZIPPO - so glaubt man zumindest, lässt man sich auf diesen einstündigen Trip ein - haben während der Produktion ihres zweiten Longplayers vom ein oder anderen Zeug genascht. Das dies allerdings in keiner Weise die Qualität und Außergewöhnlichkeit dieses psychedelischen Bastards aus Stoner Rock, Progressive Metal und Ambient beeinflusst hat, stellt sich beim ersten Hördurchgang ziemlich schnell heraus.
Lange habe ich keine Platte mehr gehört, die in sich selbst so stimmig und durchdacht scheint, und trotzdem mit jedem Titel abwechslungsreich und ansprechend daherkommt. „The Road To Knowledge" nimmt den Hörer auf eine höchst melancholische, bisweilen sogar arg verstörende Weise auf eine musikalische Reise zur Spiritualität mit, die das vergleichsweise simpel erscheinende Debütalbum „Ode To Maximum" aus dem Jahr 2004 noch federleicht in den Schatten stellt. Gemastert wurde die Scheibe im Hause von John Golden, den Golden Mastering Studios, in denen schon NEUROSIS, die MELVINS und PRIMUS gastierten.
Bereits die erste Nummer „Don Juan's Words" gestaltet sich als ein spanischer Flüstersprechgesang, der mit dem anschließenden „El Sitio" in einen höchst anspruchsvollen und druckvollen Metalsong übergeht. Verrückte Arrangements und ein oft meditativer, gequälter Gesang von Sänger Dave bestimmen immer wieder das Bild einer außergewöhnlichen Band. Diverse zusätzliche Instrumente und verschiedene Gastmusiker veredeln hier und da dezent den anspruchsvollen Klangkosmos von ZIPPO. Dieser gestaltet sich gerade in den „Interludes" als sehr ruhig und geradezu entspannend kontrastreich im Gegensatz zu den teils acht-minütigen rifflastigen Biestern. „Lizards Can't Be Wrong" zum Beispiel ist ein fast vierminütiger sakraler Chorgesang.
Dass „The Road To Knowledge" deshalb nie zu langweilig wird, liegt somit vor allem an der großen Vielseitigkeit der Platte. Angesichts von einer Stunde Laufdauer ist auch dies sehr beachtlich. Hinzu kommt das äußerst ansprechende Layout der CD, welches durch ein sehr schönes, dickes Booklet komplettiert wird. Dort kann man nicht nur Songtexte nachlesen, sondern auch Parallelen zu Castanedas Buch finden.
Kurzum: Ein höllisch guter Trip, der vor allem Stoner-Rock Fans mit einer neuen Perspektive überraschen könnte. Allerdings ist hier auch ein wenig Geduld mitzubringen, denn „The Road To Knowledge" macht es dem Hörer nie wirklich einfach.

Dominik Liebsch

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