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giovedì 7 aprile 2011

REVIEW ON 'RESURRECTION-DEAD.DE' (Germany)

ZIPPO - The Road To Knowledge

7/10

Vor einigen Monaten im ST-Club: Zwei unbekannte Bands aus Italien, die dem Geruch nach zu urteilen die letzten Wochen gemeinsam im Tourbus aufeinander lagen, sollen auftreten. Kaum Gäste da, keine Promotion und ob Stoner Rock und Grindcore (The orange man theory) aus Italien als Gästemagnet taugen, lässt sich gut bestreiten.

Nachdem wir nun mit das erste mal ordentlichen Sound hinzimmerten und die ob der spärlichen Besucheranzahl verdutzten Bands antraten, erwischte es mich.

Band numero uno war besagte StonerRockBand mit Namen Zippo. Ein charismatischer Sänger mit einer geschätzten Körperhöhe von 3 Metern und einer Bartlänge von mindestens dem doppelten und seine Mannen betraten die eher kleine ST-Bühne und entfachten einen psychedelischen Traum aus Musik und visueller Präsenz. (Zumal der Drummer ORIGINAL aussah wie Super Mario!)

Nach dem Gig war ich natürlich sofort dabei mir deren Alben zu besorgen, die sie netterweise mitgebracht haben. Für den schlanken Preis von 15 Euro erhielt ich nun also das billig dreinblickende Demo-Album mit etwas verkorkstem Sound und dem erwartungsschwangeren Beigeschmack, dass das neuere Album im edlen Jewel Case mit beigelegtem Booklet nur noch etwas geiler sein kann. Selbst die Demo überzeugte mich also schon von den Qualitäten dieser etwas bekifft dreinblickenden Combo. So sollte es dann auch sein.

Ich schlug das Booklet auf und freute mich erstmal über die Songtexte. Im schlichten beige-gilblich-gelben Used-look kam es doch recht professionell rüber. Das kann man dann auch über den Sound und die Aufmachung des Albums an sich sagen. Habe ich so nicht erwartet.

Nach dem spanisch eingesprochenem Intro geht es sofort in die Vollen. Mit Song 2 "El Sitio" zieht die Band sofort alle Register. Sie schaffen es, so ziemlich alles, was diese Band ausmacht, in einen Song zu packen oder zumindest grob anzureißen, um noch sabbernder die nächsten Tracks hören zu wollen. Das 13 Songs umfassende Album offenbart dem Hörer nun die unheimlichen Klangwelten des StonerRocks. Da gibt es Banjos, Pianos, Hammondorgeln und eine coole Minitröte auf deren Namen ich gerade nicht komme.

Das gesamte Album ist stark an "The Teachings of Don Juan: A Yaqui Way of Knowledge" von Carlos Castaneda angelegt, was sich in den zuweil verträumten Passagen bemerkbar macht. Ständig wartet man in einigen Songs auf den unweigerlich Sound-Hammer, der ja bei herkömmlichen Produktionen stets den ruhigeren Parts folgt. Zippo machen das etwas anders. Sie werden noch chilliger und geben sich komplett ihren eigenen Vibes hin um dann doch noch, irgendwann, komplett zu explodieren und in hypnotischen Gitarrensalven und Bassteppichen aufzugehen. Dave, der Sänger, entfaltet daraufhin sein beeindruckendes Stimmspektrum, das von emotionalem Sprachgesang über getragene Melodien bis hin zu manischen Schreien reicht. Dabei verliert er nie die eher tiefe Klangfarbe und die Charismatik der Stimme.

Jeden einzelnen Song zu beschreiben wäre der blanke Hohn bei einer durchschnittlichen Songspielzeit von guten fünf Minuten und ohne bemerkbare Pausen zwischen den Songs. Daher gebe ich hier noch ein paar unbedingte Anspieltips zum Besten: "El Sitio" , "The Road to Knowledge" sowie "Chihuahua Valley" gehören mit Sicherheit zu den StonerRocksongs, die sich auch vor Kyuss und Fu Manchu nicht verstecken müssen.

Aber nunja, was soll man sagen. In Anbetracht der Tatsache, dass ich letztens nach mehr Objektivität in Rezensionen schrie, nahm ich mir vor dieses Feuerwerk doch auch etwas negativ zu belasten.
Man kennt es ja von anderen StonerPlatten. Wenn man sich ein Album komplett gibt und sich darauf einlässt, kann man spüren wie langsam das Hirn schmilzt und eine etwas seltsame Symbiose mit dem Liquor eingeht. Man verliert dabei zunehmend die Lust, sich das Album komplett anzuhören, bewusst. Dann reicht es vielleicht noch zum Partysoundtrack, der im Hintergrund dümpelt.
Gibt man der Scheibe etwas Zeit, entdeckt man bei mehreren Hördurchläufen immer wieder neue Akkustikspielereien und kleine Highlights. Allerdings kommen einem die leiser-lauter-Spielchen nach einer Zeit nicht mehr so überraschend vor wie zu Beginn und die eigentlich bombastische CD verliert sich gegen Ende etwas im Mittelmaß. Schade, aber Don Juan lehrte wohl auch etwas Ruhe. Demzufolge verleihe ich 7 Punkte mit ziemlich viel Plus im Anhang.

Abschließend: Jeder mit einem Hang zu StonerRock sollte sich diesen Italienexport nicht entgehen lassen. Also wirklich nicht.
Interessierte oder potenzielle Neuanhänger dieser Musik dürfen selbstverständlich auch gerne mal auf den Bandlink klicken und sich begeistern lassen.


www.resurrection-dead.de

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