ZIPPO - The Road To Knowledge
7/10
7/10
Von südlich des Alpenhauptkamms oder doch eher von westlich des Mississippi? So genau lässt sich das bei diesem Album nicht sagen. Zippo stammen zwar aus dem sonnigen Italien, aber „The Road To Knowledge“, was auch auf einem Buch beruht, in dem Drogenexperimente mit mexikanisch-amerikanischen Ureinwohnern geschildert werden, klingt mehr nach staubiger, weiter Wüstenebene.Das Intro „Don Juan's Words“, was schon dezent auf genanntes Buch hinweist – „The Teachings of Don Juan“ – besteht nur aus eindringlichem Geflüster und ein paar Tönen.Danach geht es mit einem bunten Sammelsurium unterschiedlichster Elemente weiter. Manche Stellen klingen schon fast nach Soulfly, „El Enyerbado“ zum Bleistift, während andere fast schon unhörbar leise und still sind und nur vor sich hin rieseln, wie „Lizards Can't Be Wrong“. Auch die Klangelemente sind vielfältig. In einem Moment ist es relativ normale Rockmusik - im nächsten kommen Didgeridoos ins Spiel und an einer anderen Stelle glaube ich sogar Froschquaken zu hören. Ich glaube fast, die Band hat sich nicht nur von dem Buch inspirieren lassen, sondern auch manche Dinge daraus selbst nachvollzogen...Die Produktion ist auch etwas seltsam. Manche Passagen klingen druckvoll und klar, während es an anderen so klingt, als seien im Lautsprecher Teile locker oder Wüstenstaub in die Anlage geraten.Das Album klingt stark nach Wüste wie gesagt, wer auf sowas steht, der dürfte sich damit auch schnell anfreunden. Alle anderen sollten sich überlegen, ob sie bei diesen musikalischen Extravaganzen nicht doch lieber erstmal probehören.
Johannes Wagner
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